Katherine Johnson
Die inzwischen berühmteste der unbekannten NASA-Heldinnen
* 26. August 1918 in White Sulphur Springs, West Virginia
† 24. Februar 2020 in Newport News, Virginia
Für ihren Beitrag zur Mondlandung und ihre Lebensleistung für die NASA erhält Katherine Johnson 2015 von Präsident Barack Obama die höchste zivile Auszeichnung der USA: die Presidential Medal of Freedom. Da ist sie 97 Jahre alt. Einer breiten Öffentlichkeit wird sie allerdings erst 2017 durch den Film „Hidden Figures“ bekannt. Der Film macht sie zur berühmtesten „unbekannten Heldin“ unter den afroamerikanischen NASA-Wissenschaftlerinnen, die als „menschliche Computer“ mit ihren mathematischen Berechnungen die US-Raumfahrt entscheidend vorangebracht hatten.
Katherine Johnson arbeitete von 1953 bis 1986 im Langley Forschungszentrum der NASA. Und gleich ihre erste wissenschaftliche Veröffentlichung mit einem Kollegen 1958 wird zur theoretischen Grundlage für die bemannte Raumfahrt: Sie enthält mathematische Gleichungen für einen orbitalen Raumflug und die Berechnungen für die Landeposition eines Raumfahrzeugs. Es war das erste Mal, dass eine Frau dieser Abteilung offiziell als Co-Autorin benannt wurde.
Katherines Flugbahn-Berechnungen ermöglichen 1961 in der Geschichte der amerikanischen Raumfahrt den ersten bemannten Weltallflug von Alan Shepard. Ein Jahr später ist sie an John Glenns erster Erdumrundung beteiligt. Die erfolgreiche Mission brachte im Kalten Krieg den Wendepunkt im „space race“ zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion. Noch im Preflight-Check hatte Glenn sie holen lassen, um die Flugdaten seiner Umlaufbahn noch einmal von Hand nachzurechnen. Den Daten des maschinellen Computers, der in der Zwischenzeit das Team von Mathematikerinnen ersetzt hatte, traute er nicht: Bevor Katherine nicht ihr Okay gab, wollte er nicht abfliegen.
1969 schließlich berechnete Johnson auch die Umlaufbahn für die Raumfahrtmission Apollo 11 und leistete damit einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg der ersten Mondlandung. Und ihre Berechnungen helfen 1970 auch dabei, die nach der Explosion eines Sauerstofftanks gescheiterte Apollo 13-Mission heil zur Erde zurückzubringen. Bis zu ihrer Pensionierung 1986 war Johnson auch an den nachfolgenden Sky Lab- und Space Shuttle-Programmen wesentlich beteiligt. 2020 stirbt die NASA-Ikone mit 101 Jahren.
Quellen:
https://www.nasa.gov/centers-and-facilities/langley/she-was-a-computer-when-computers-wore-skirts/
https://www.nasa.gov/centers-and-facilities/langley/katherine-johnson-biography/
Foto: Mathematikerin Katherine Johnson an ihrem Schreibtisch im Langley Research Center,
1966, NASA Forschung, GL Archive / Alamy Stock Foto
Zitat aus dem Englischen nach: www.nasa.gov/centers-and-facilities/langley/she-was-a-computer-when-computers-wore-skirts/
