Emmy Noether

Februar
(geb. 1882–1935)

Die unsichtbare Mitautorin der Relativitätstheorie

* 23. März 1882 in Erlangen, Königreich Bayern

† 14. April 1935 in Bryn Mawr, Pennsylvania 

Schon zu Lebzeiten verbreitet sich ihr Ruf schnell. Emmy Noethers mathematisches Genie ist ein Magnet und zieht Mathematikstudierende aus aller Welt an die Universität nach Göttingen. Nur wenige können ihren Vorlesungen allerdings folgen. Denn Emmy Noether denkt in höchstem Maß abstrakt: in mathematischen Begriffen und Theorien, nicht in konkreten Zahlen. Sie begründet damit die moderne abstrakte Algebra, ja eine ganz neue Denkschule. Dank ihrer Entdeckungen in der Algebra kommt es zu großen Fortschritten in fast allen Teilbereichen der Mathematik und der theoretischen Physik. 

1915 gelingt es ihr, Einsteins Relativitätstheorie mathematisch zu beweisen. Für das theoretische Fundament der Allgemeinen Relativitätstheorie ist das außerordentlich bedeutsam. Zu der Zeit war sie gerade in Göttingen angekommen, dem damaligen Weltzentrum der Mathematik. Die damals brillantesten Köpfe, die Geometrie-Koryphäe Felix Klein und David Hilbert, für viele der größte Mathematiker des 20. Jahrhunderts, hatten sie eingeladen, in Göttingen zu habilitieren. Genehmigt wird ihr dies von der Universität erst nach drei Anläufen.  

Denn so genial Emmy Noether auch sein mochte, sie war eine Frau! Und habilitieren war an preußischen Universitäten bis 1920 nur Männern vorbehalten. Erst 1919 und als Ausnahmefall erhielt Emmy Noether, wenn auch ohne Gehalt ihre offizielle Lehrbefugnis. Albert Einstein hatte die Universität gedrängt, hielt er sie doch für eines der größten Mathe-Genies überhaupt. Jetzt endlich durfte sie – als unbezahlte Privatdozentin – ihre Vorlesung unter eigenem Namen halten. Da lehrt sie in Göttingen bereits seit vier Jahren – unter Hilberts Namen: Mathematisch-physikalisches Seminar, lnvariantentheorie: Professor Hilbert mit Unterstützung von Fräulein Doktor Nöther.

Sie gehört zur Weltspitze der Mathematik, geehrt mit der damals höchsten mathematischen Auszeichnung, als die Jüdin im Oktober 1933 entlassen wird und in die USA emigrieren muss. Sie stirbt zwei Jahre später überraschend an den Folgen einer Operation. Obwohl viele Kollegen Emmys Erkenntnisse direkt in ihre Arbeit integrierten, wurde sie als Co-Autorin in deren Publikationen nie genannt. 

Quellen:

https://www.britannica.com/biography/Emmy-Noether 

https://www.frauen-informatik-geschichte.de/index.php-id=60.htm 

https://www.mathi.uni-heidelberg.de/-roquette/hasse_noether_web.pdf

https://emmy-noether.net/

https://www.swr.de/swrkultur/wissen/emmy-noether-pionierin-der-modernen-mathematik-104.html

Foto: Portrait of Emmy Noether, around 1900, unknown author

commons.wikimedia.org

Zitat: 1931 in einem Brief an Helmut Hasse in: Auguste Dick,

Emmy Noether, 1882-1935 (1981) Tr. H. I. Blocher, p. 61.

beruhmte-zitate.de/zitate/2005541-emmy-noether-meine-methoden-sind-wirklich-methoden-des-arbeiten/