Annie Easley

Juni
(1933–2011)

Beginn einer neuen Ära in der Raumfahrt

* 23. April 1933 in Birmingham, Alabama

† 25. Juni 2011 in Cleveland, Ohio 

Als die sogenannten menschlichen Computer bei der US-Raumfahrtbehörde NASA noch Röcke trugen, widersetzte sich Annie Easley der Konvention und kam Ende der 1960er-Jahre als erste Frau in Hosen zur Arbeit. Sie wollte die Aufmerksamkeit weg von der Kleidung der Frauen hin zur Leistung der Mathematikerinnen lenken. 

Angefangen hatte sie ihre Arbeit 1955 im Lewis Research Center der NASA in Cleveland/Ohio: als „menschlicher Computer“ in einer Gruppe hochbegabter Frauen, die mit Stift und Papier komplexe mathematische Probleme berechneten und lösten, bevor es mechanische Computer gab, die für diese Arbeit leistungsstark genug waren. So waren es Easleys Neuberechnungen, die das Problem der zuvor bei einem Testflug explodierten Centaur-Oberstufenrakete lösten und 1963 den ersten erfolgreichen Raketenstart ins All ermöglichten: den Beginn einer neuen Ära in der Raumfahrt.

Als in den 1970-ern maschinelle Computer die menschlichen ersetzen, lernt sie das Programmieren: etwa die Formelübersetzungssprache Fortran und das Symbolic Optimal Assembly Program SOAP. Neben unzähligen eigenen Veröffentlichungen entwickelt Easley Codes für die Forschung an Energieumwandlungssystemen und analysiert alternative Energietechnologien. Darunter auch die Batterietechnologie, die für die frühen Hybridfahrzeuge sowie für die Oberstufenrakete Centaur verwendet wurde. Diese Centaur-Technologie wird auch in die Saturn-Raketen integriert, die Menschen schließlich zum Mond und in das Space-Shuttle-Programm befördern. Im Lauf ihrer 34 Jahre bei der NASA und über ihre Pensionierung hinaus erlebt sie, wie Centaur-Raketen andere Satelliten und interplanetare Weltraumsonden tragen, darunter Voyager, Pioneer, Viking und die Cassini-Mission zum Saturn 1997. 

Von den vielen Diskriminierungen als Woman of Colour hat sie sich nie beirren lassen: „Ich bin ja nicht blind“, sagte sie in einem Interview, „aber meine Devise ist, wenn ich nicht mit dir arbeiten kann, dann arbeite ich eben um dich herum.“ Sie setzt sich für die Förderung von Frauen und Minderheiten ein, berät zu Chancengleichheit, gibt Nachhilfe und motiviert Minderheitengruppen zu einer naturwissenschaftlichen Karriere. Zehn Jahre nach ihrem Tod wird ihr auf dem Mond ein Denkmal gesetzt: mit dem nach ihr benannten Easley-Krater. 

Quellen:

https://en.wikipedia.org/wiki/Annie_Easley

https://www.digitalzentrum-fokus-mensch.de/kos/WNetz?art=News.show&id=1957

https://www.nasa.gov/people/annie-easley/

https://www.nasa.gov/image-feature/annie-easley-computer-scientist-and-mathematician

https://massivesci.com/articles/annie-easley-facts-stem-mathematician-nasa-scientist-discrimination/

Foto: National Aeronautics and Space Administration,

John H. Glenn Research Center at Lewis Field, Foto John Marton

commons.wikimedia.org

Zitat aus dem Englischen nach: www.illumy.com/10-inspiring-quotes-by-black-women-in-stem-you-may-not-know/